Die Arbeitsagenturen und ihre „Kunden“

„Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung der Störung“, sagt die Sprecherin – ein Ende war aber zunächst nicht absehbar. Termine bei Arbeitsagenturen oder Jobcentern sollten dennoch wahrgenommen werden: „Die Kunden sollen auf jeden Fall kommen, weil da ja oft Sanktionen und Ähnliches dranhängen.“
– via stern.de

Das obige Zitat einer Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit zum aktuellen EDV-Stillstand in den Arbeitsämtern.

Finde eigentlich nur ich das auf mehrfache Art und Weise ziemlich ekelig?

Erstens: Die Bezeichnung „Kunden“, wenn ich im gleichen Atemzug mit Sanktionen drohe. Gut, diese Art von Neusprech ist bei dem „Verein“ schon länger so verordnet. Ich find’s trotzdem schlimm.

Zweitens: Diese Grundhaltung, seine „Kunden“ einfach mal herzubestellen, obwohl man weiß, dass man definitiv nichts für sie tun kann. Das transportiert doch sehr überzeugend das Bild, was man von den Betroffenen offenbar in Ämtern und Politik so hat:

„Das faule Gesocks hat sowieso viel zu viel Tagesfreizeit, dann kann es hier auch einfach mal auf Befehl antanzen, Männchen machen und wieder gehen.“

Auch eine Art von ganz ekeligem Machtmißbrauch, wie ich finde. Vielleicht sollten die feinen Herren und Damen erst mal an ihrer eigenen Störung arbeiten, statt Menschen auf eine so billige Art vorzuführen.

Eines wird jedenfalls ganz deutlich: Wer erst mal in den Fängen dieser „Agentur“ gelandet ist, ist ein wirklich armes Schwein. :-(

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