Neue Ansteck-Kamera für’s iPhone: Ein paar Gedanken zur DxO One

Screenshot Dxo-Webseite
Aktuell ist ja viel zu lesen zur in wenigen Tagen in Deutschland erscheinenden Ansteck-Kamera für iPhone, iPad und Co von DxO, der DxO One, und auch die ersten Tests und Testberichte hören sich gut an.

Beworben wird dabei eine Bildqualität auf DSLR-Niveau, bei guter Bedienbarkeit über das iPhone und direkter Verfügbarkeit der Bilder ebendort.

Das klang für mich erst einmal so interessant, dass ich das Ding wohl, wäre es direkt verfügbar gewesen, wohl spontan gekauft hätte, weil auch die Testberichte von einer durchaus guten Bildqualität sprechen und auch die Präsentation auf den Webseiten zur DxO One recht überzeugend ist:

Webseite von DxO zur DxO One

Aber warum nun oben in meinem Satz oben die Vergangenheitsform?

Etwas Nachdenken über das Gerät fördert für mich doch etliche Kritikpunkte zu Tage, die mich sehr wahrscheinlich von einer Bestellung der DxO One Abstand nehmen lassen:

  • Limitierung auf eine feste Brennweite. Gut, das unterscheidet die Kamera jetzt nicht von der in iPhone und iPad eingebauten Optik, auch dabei handelt es sich nur um eine Festbrennweite. Und auch beispielsweise eine Ricoh GR finde ich doch recht spannend, auch wenn sie ebenfalls nur über eine 35mm-Optik verfügt. Trotzdem wäre ein echtes optisches Zoom natürlich vorteilhaft für so eine Ansteckkamera. Letztlich ist dies aber der aus meiner Sicht schwächste Kritikpunkt, an dem alleine der Kauf bei mir wohl nicht scheitern würde.
  • Der Preis. 599 Euro sind natürlich schon eine Hausnummer für ein kleines Ansteckkästchen ohne echtes Display, ohne Wifi, ohne NFC, ohne Blitz, ohne optischen Sucher, mit nur 1’’-Sensorgröße. Also quasi eine reine Aufnahmefunktionalität ohne Kosten verursachende weitere Technik. Wenn man sich so im Markt umguckt, bekommt man für ungefähr diesen Preis (bei Amazon momentan 622 Euro) aktuell beispielsweise eine Sony DSC-RX100 III Digitalkamera, die über die meisten der bei der DxO One fehlenden Komponenten verfügt und dabei auch noch über eine recht gute Zoom-Optik 24-70mm verfügt.
  • Der Lightning-Connector. Tatsächlich ein Punkt, der mir in zweierlei Hinsicht Sorgen macht. Einerseits kommt mit der DxO One rein physikalisch ein relativ großes Stück Hardware an den Lightning-Anschluss von iPhone/iPad, der natürlich eine gewisse Hebelwirkung verursacht. Und wenn man dann noch mit der Kamera irgendwo hängen bleibt oder die miteinander verbundenen Geräte in eine Tasche steckt… Wer weiß, was da alles zu Bruch gehen kann?!
  • Der Lightning-Connector II. Der zweite Punkt ist aber, wie ich finde, eher noch wichtiger. Apple ändert ja gerne mal die Anschlüsse seiner Geräte. Was ist denn, wenn ab dem iPhone 7 auf einmal ein USB-C oder ein neuer proprietärer Anschluss verbaut wird? Dann ist man Besitzer einer weitgehend nutzlosen Kamera, wenn man nicht noch ein altes Handy wie das iPhone 6 oder 6s zusätzlich zum neuen iPhone 7 mit sich herumschleppt. Absoluter Irrsinn.

Fazit für mich:

Alle diese genannten Gründe führen dazu, dass ich die Idee der DxO One zwar immer noch nett finde, ich aber für mich momentan keinerlei Reiz empfinde, mir dieses Gerät selbst zuzulegen. Dazu ist es einfach zu unpraktisch, teuer und seine Zukunftsfähigkeit zu unsicher. Aber vielleicht überzeugt mich ja ein Testbericht doch noch?!

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